Ich bin und werde Sein

Nachts sind alle Katzen grau. Und die Objektivität im Dunkel verschwimmt zu der eigenen Sicht der Meinung. Die Nacht ist der Ort, der Hort, der alles dankbar in das Grau der Gleichheit taucht. Was einem Nachts als Wichtiges erscheint, das muss es zu Tage nicht sein. Wenn die Welt schweigt, da sie im Schlummer der Träume gesenkt wird, dann spricht der Laut der Gedanken. Denn die Stille, wie wir dankbar erkennen, ist nur der Ort, der alles etwas intensiver erleben lässt. Wenn die Musik aus den Kopfhörern erklingt, dann weiß ein Inneres, wo es sein zu Hause hat. Neben den erwachenden Gefühlen, legt es sich hernieder und schickt uns rauf als auch herunter. So wie der Takt erklingt, schwingt es mit und lässt uns Manches erfühlen, erklingen, was sonst nur schweigen würde. Drum sind wir dankbar für den Ton, der uns anrührt und auch erwachen lässt, wenn die Welt da draußen im Dunkel nur schweigt. Der elektronische Klang ist der Ton, der sich uns anschmiegt und den Gong unseres neuen ZuHauses anklingt. Hier bin ich Mensch, hier darf ich es sein. Mit all meinen Fehlern, meinen Schwächen, hier zählen sie nicht. Hier zählt nur die innere Stärke, die sich in den Gefühlen und ihrer Kraft versteckt.

Ich bin und werde sein. Ein kleines Sein im eigenen Schein. Ein etwas, das von Bedeutung in eigner Welt dünkt. Denn egal, wie groß und unendlich die Welt da draußen auch erscheinen mag, mein eigner Horizont ist beschränkt auf eigene Objektivität. Nur meine Welt, mein Blickwinkel sind es, die für mich zählen. Und was da draußen in Mitten der anderen Menschen auch immer geschehen mag, das trage ich nicht in meine private Welt. Sobald die Tür zu meinem Heim geöffnet wird, lege ich die Last des Alltagslebens ab und werde frei, ein Sein, das sich nur um sich selber kümmert. Und meine Wahrheit ist es, die für mich alleine zählt. Denn so individuell wie ich erscheine, so eintönig ein Unikat ist sie auch nur ebenso. Ich fühle, ich bin, ich werde sein, kleinstes Sein im Mein. Du hast Dein Dein und ich nur Mein. Das ist es, was ausreicht, was bleibt, manchmal schweigt. Kleinstes Sein im eigenen Schein.

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