Ich streife durch mein Leben, wie der Wanderer auf eigenem Pfad. Ich weiß selber nicht, was ich noch vom Leben erwarte, erwarten darf. Erfolg, Ruhm, viel Geld? Mittlerweile bin ich zu alt dafür, noch mich nach so etwas zu sehnen oder es als einziges Ziel mir zu definieren. Um so älter man wird, um so mehr erlangt man so etwas wie Gelassenheit gegenüber der Zukunft und den Begebenheiten eines Lebens. Man weiß, dass Manches passiert und Anderes eben nicht und was auch immer uns im Leben begegnet, wird vorüber gehen. Selbst an Menschen hält man nicht mehr fest. Denn auch sie kommen und gehen wieder phasenweise. Nichts bleibt in diesem unseren Leben für immer. Selbst wir selber nicht. Eines Tages werden auch wir vergessen werden, da wir nicht mehr unter den Lebenden weilen. Und was auch immer wir zu Lebzeiten erreicht haben, wird fortbestehen in anderen Menschen. In dem was wir bewirkt haben, leben wir dann fort obwohl wir als Person nicht mehr existent sind. Und wir selber mögen vergessen worden sein, aber das, was wir bewirkt haben bleibt in Erinnerung. So können wir ewig leben. Aber auch irgendwann wird unser Einfluss auf die Welt der Lebenden verblassen und es wird sein, als wenn wir nie existiert hätten. So ist es nun mal einmal. Damit muss man rechnen, damit muss man sich abfinden. Wir haben nur ein Leben in dem wir aktiv etwas erreichen können. Aber wie auch mir wird es vielen gehen. Sie leben gemütlich ihr Leben und ein Tag verstreicht neben dem Nächsten. Über große Dinge über ein Leben hinaus machen sich die Wenigsten Gedanken. Der Alltag hält sie schon genug im Griff. Und die, die es tun, die haben keine Reichweite, so dass ihre Gedanken verpuffen. Auch sie tun in Gemütlichkeit ihr Werk, da sie akzeptiert haben, dass sie keine große Resonanz bekommen. So tut jeder einzelne Mensch sein Ding. Auf dieser Welt Millionenfach. Jeder folgt seinem gemütlichen Pfad in seinem kleinem Umfeld. Und nur die Wenigsten fallen auf und nehmen Einfluss auf die breite Öffentlichkeit. Sie werden bekannt und ihre Meinung hat Einfluss. Auch wenn sie nicht unbedingt die tiefsinnigsten sind. Aber sie sind nun mal bekannt, was sie tun, kommt an und auch wenn sie nicht anders sind als Andere, werden sie fast schon vergöttert. So ist es nun mal und wer will sich beschweren? Und auch wenn wir mal stocken und uns überlegen was wir da wirklich tun, werden diese Gedanken morgen schon vergessen sein, wenn wir aufstehen und der Routine aus Aufwachen, Arbeiten gehen und Feierabend wieder folgen.
„Eines Tages werden wir vergessen sein“
Hallo Bruno,
dieser Text spricht mir aus der Seele und spiegelt ziemlich genau das wider, über was mein Partner und ich so manchen Abend philosophieren – Deine Worte sind fast identisch mit unserer Meinung / Anschauung / Erfahrung.
Sehr schön 🙂
Was zudem nebenbei noch „sehr schön“ ist, dass Du wohl ein Mensch bist, der die Rechtschreibung beherrscht – ein Fakt, der (leider!) mittlerweile – gerade im Netz oder den sozialen Medien – nicht mehr oft zu finden / lesen ist.
Mir gefallen Deine Beiträge, ich werde mich wohl voraussichtlich in nächster Zeit hier langsam durchlesen !
Viele Grüße 🙂
Ich danke Dir. Und es freut mich, dass es Dir gefällt. Danke für die lieben Worte. 😊