Nur ein Tropfen unter Millionen

Draußen ist es grau, es regnet mal wieder nur. Ich würde mir etwas mehr Sonnenschein wünschen, aber dann wäre es auch wieder zu warm, wahrscheinlich. So kann man es mir nicht recht machen, beim Wetter auf jeden Fall nicht so einfach. Aber im Grunde ist es mir nicht so wichtig. Solange ich nicht nass werde, es angenehme Temperaturen sind, beschwere ich mich eigentlich nicht. So sind wir Menschen eben. Werden wir nicht behelligt, in unserem normalen Tagesablauf gestört, dann meckern wir auch nicht herum. Aber kommt etwas Einschneidendes, was uns den Alltag erschwert, dann erheben wir unsere Stimme. Und es ist egal, ob unser Meckern etwas bewirkt, die Umstände verändern kann, wir können einfach nicht anders. Denn das lauthalse Beschweren befreit unser Inneres. Wir können unserem Ärger Luft machen und auch wenn es nichts an den Umständen ändert, fühlen wir uns erleichtert. Ein psychologischer Trick, wenn man so will. Im Großen und Ganzen betrachtet ist dies auch unser Einfluss auf die Welt. Wir sind nur einer unter Millionen und denken aber wir wären eine ganze Welt. Dabei sind wir nur ein einzelner Tropfen eines Regengusses, der den anderen an Farbe gleicht. Und welchen Einfluss wir auch immer auf diese Welt nehmen ist nicht mehr als ein Platschen unter Millionen. Für uns selber ist es gravierend und weltenumfassend. Im Großen betrachtet aber ist es Nichts. Natürlich sind wir selber nicht Nichts. Wir haben einen Wert im Individualismus. Aber von ganz oben betrachtet sind wir nicht mehr als eine Ameise in einem Bau, die hin und her wuseln. Das sollten wir nie vergessen, wenn wir uns die Selbstverliebtheit und den Egoismus an die Brust tackern.

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