Erwachen, neben ihr

Im Schlaf versunken, da liegt sie noch neben mir. Das Gesicht, von der Nacht gezeichnet. Turbulent, verwuselt, im Chaos die Haare, so würde sie es nennen. Und so bald sie sich räkelnd erhebt, wird der erste Griff der Hände, sich genau dort wieder finden. In den Strähnen der goldig blonden Haare, die jetzt noch vereinzelt bis in das Gesicht hineinfallen.

Ich bin versucht, verführt, mich zu ihr zu beugen und die Strähnen hinweg zu streichen. Sie würde sich an meine Hand schmiegen, sich in diese eine Berührung schon fallen lassen. Aber dafür müsste ich sie auch ebenso nur wecken. Nähme Einschnitt in diesen Moment der Natürlichkeit, der Ruhe, des Friedens. Und so lasse ich es.
Ich bin schon früh auf. Unfreiwillig, freiwillig, will mein Verstand nun nicht mehr ruhen. Und so machte ich mich an Zeilen, um Moment schaffend zu verewigen. Noch gefällt es mir nicht. Es fehlt das Gefühl, meine, … ja, was ? Genau, diese Liebe, diese Wärme, diese Geborgenheit, die sich ausstrahlt, die ich in ihrem simplen noch Schlaf empfinde.
Und so beobachte ich sie weiter. Schrecke auf, wenn sie seufzt, denke, nun ist sie erwacht. Habe ich sie mit meiner Tipperei erweckt?
Aber nein.
Sie atmet wieder ruhig, sinkt nur tiefer wieder hinab in das Reich ihrer Träume.
Wie gerne würde ich sie jetzt genau dort besuchen.
Wo wären wir wohl?
Auf einem Schiff, in der Brandung, im Sturm? Würde ich sie im Arm halten? Sie küssen dürfen? Der einzigartige Moment an Empfindung, der durch die Atmosphäre nur noch kostbarer wird. Und doch weiß ich, es würde nicht reichen, … nicht alleine. Der Sonnenuntergang an sich, das Meer, alles Kostbare an Weltwundern dieser Welt. Ohne sie, … da wäre es nicht das, was es mit ihr sein kann.
Ja, ich bin verloren. Verloren in ihr, mit ihr, in sie. Ich bin ihr, und auch ist sie mein. Kein Fehler, kein Mankerl, einfach nur, … mein Glück.
Sie schläft noch immer, atmet ruhig, gleichmäßig. Und ich, ich warte nicht, nein, ich genieße den Moment, bevor sie erwacht. Ich weiß, wie sie es tun wird. Die Augen sich im Schein öffnen und ihr Lächeln mich in den Tag empfängt. Glück? Es schläft genau neben mir.
Ich warte nicht drauf, denn es ist da, für immer und allein mit ihr. Das weiß ich nun, nur noch klarer, nach meiner Schreiberei, die mein kleiner Traumfänger ist. Aber diesmal, da verewigt sie für sich einen Morgen, an den ich mich wieder und wieder erinnern werde.
Es ist Zeit für Kaffee, für Zigarette und danach, für den Anfang des Tages.
Ich freue mich darauf. Mit ihr.

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