Macht reiner Mythologie

Lüge und Wahrheit, das schnöde Böse, wie auch das schillernde Gute, unterliegen zu Anfang, zum Ende, als auch Mittendrin nur einem, dem Bewusstsein eigener Gesetzmäßigkeit. Eines ergibt rein sich, das Andere, das Gegenteil dazu, reicht Hand, stößt ab und bewahrheitet sich nur so. Ein erster Hauch, eine Ahnung an unbedeutender Einleitung, die sogleich die Buchstaben der Tastatur lockern und mich so einschneidend beginnen lassen.

Menschen können ohne Glauben nicht, weder ohne Lüge, noch die passende Wahrheit. Das Eine bedeckt, das Andere verdeckt, zusammen hat es den ersten Hauch persönlicher Erleuchtung. Fürs Wissen reicht nun mal nicht die hoch gepriesene Wahrheit, es muss auch die Lüge erkannt, beleuchtet, manchmal zutiefst verinnerlicht werden. Alles finden wir, ein Jedes, das begegnet uns mal lächelnd, mal abstoßend. In Verführung, liebreizendem Gebärde oder auch der Haltung, die uns das Fürchten lehren soll. Es ist, wie es ist und so halten wir uns nicht länger damit auf. Fakt ist und bleibt, dass es die Lüge und nicht die Wahrheit ist, die die Welt zu aller erst und fast schon grundlegend formt. Ein Irrtum, ein Irrglaube, zuerst nur wahnwitzig wird von den Mutigen ihrer Zeit in revolutionärem Gehabe durchgesetzt, bis letztendlich eine neue Wahrheit diese wieder verschiebt. Sonst würden wir in anderem Glauben noch immer über den Rand einer Scheibe fallen. Selbstredend tut der Fortschritt sein Übriges dazu, wozu hätten wir ihn auch sonst. Doch zuerst beginnt es mit dem verpöntem Irrtum, der im Ausweichmanöver dann auf den richtigen Kurs zurück lenkt. Dennoch drehen wir uns noch immer im Kreise in Anlehnung an den schönen Erdball, den wir gerade erwähnten.Zurück zum Kurs …

Mythologie ist nichts als niemals möglicher Schein einer unendlichen Möglichkeit, die uns alleine als Träumer zurücklässt. Portal, Diamant, Feder einer noch ungeschriebenen Zeile auf blütemweißem Papier. Die Ahnung, die uns der Ketten reiner Rationalität entreißt und uns den Tropfen Hoffnung schenkt, der die Seele am Leben erhält.

Ich bin ein Schriftsteller, habe mich in etlichen Zeilen, Leben, Wundern, Möglichkeiten und Variationen bereits geübt. Fast unendlich sind die Facetten bereits, die ich bis dato kennen lernen durfte. Wahrheiten, Lügen, Möglichkeiten, Glaube und Irrglaube, These und Hypothese. Aus jedem nur einem einzelnen Satz, aus jeder nur Schlussfolgerung ließ sich in einem Atemzug eine Mythologie für den Verstand bilden, die auf dann hätte zu einem Glauben sich manivestieren können. Nun, ich selber bin absoluter Realist, leider schon fast möchte ich behaupten. Und doch kann und konnte ich das Feuer hinter jeder Möglichkeit spüren, fühlen, erahnen. Es wäre und ist so einfach, sich etwas anzuhängen und die immer schönste Erklärung, Hypothese zu schlucken. Aber tut man dies in besserem Wissen, so wird man Teil dessen, was sich Selbstlüge schimpft. Fast jeder Mensch lebt im Rahmen einer Lüge, die ihn bestimmt. Hinter großen Wahrheit, jedem Ideal, jedem Held, jeder goldenen Münze, gibt es den Deckmantel, den man zwar ahnt, erkennt, vielleicht sogar unbewusst akzeptieren will, aber niemals in das Verständnis des Bewussten einlässt. Denn fällt das Große, auf das man hin arbeitet, so fällt auch ein Selbst, ein Glaube, ein Wolle und letztendlich lebensstellender Sinn. Die Beispiele wären fast unendlich. Nehmen wir die Kirchen und die „Missetaten“ der Vergangenheit oder Zukunft. Eines muss man sehen, das andere akzeptiert man für den Preis eines Glaubens. Ob nun gut oder schlecht, einfach dahin gestellt.

Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, dass ich eine Überschrift in einem Spiegel fand zu „Einer Zukunft ohne Gott“. Gott starb auch bei Nietzsche schon und mittlerweile häufen sich die Spuren gerade im Internet, die die Göttlichkeit im Innern und nicht in einer Kirche suchen. Dies verhindert aber keine Mythologie. Eher verlangt diese „Entwicklung“ schon fast, dass wir abseits von Psychologie und Wissenschaft auch den kleinen Wundern nicht ihre Schleier abreißen, sondern Mythologie entstehen lassen, wo sie es will. (Wenn auch mit dem Hauch angebrachter Skeptik.)

Jeder Mensch ist nun mal ein Wunder, egal was er tut, was er getan hat oder noch tun wird. Sicher haben wir Vorbehalte und Vorurteile. Aber das einzige ewige Wunder ist die Macht und Kraft der Seele, dieses Feuer, dass uns Atmen, Zaubern und malen lässt, was Kunst auch in Jahrhunderten dann weiter verehrt.

So habe ich ein bisschen was an Quentchen meiner eigenen Worte wieder auf den Blog transferiert. Knapp 650 Artikel mal hoch und runter und wieder hinauf. Und auch ich lerne durch das Leben niemals aus. Wenn auch gleich manches im Moment sich als schwierig präsentiert. Aber wie heißt es doch so schön? Ohne Übung, ohne Rätsel und gerade ohne Forderung, da schläft ein Verstand ganz einfach ein.

Mythologie, Glauben, Hoffnung und Träume, davon finden Sie auf meinem Blog so Einiges und manches noch mehr. Wenn Ihnen danach ist, dann gucken Sie sich um.

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