Der plätschernde Funke ergießt sich im Moment. Er spinnt die Fäden eines Netzes, das sich über die Oberfläche zieht. Kristallisiert in der Sekunde, verewigt im Moment. Normal nur, würden wir dies einfach übersehen. Aber dieser Augenblick rückt es in das Zentrum unserer Wahrnehmung. Zieht und hinan, hinein und ganz nah heran. Auf dass wir dieses Schauspiel bewundern dürfen und uns nicht die schnelle Gegenwart einfach hinfort treibt.
In seiner Existenz ist dieses Schauspiel bühnenkonform und sucht seines Gleichen. Denn auch wenn es unzählige Male passiert im Wandel einer Zeit, so ist dieses eine Mal etwas Besonderes, denn wir schenken ihm unsere Aufmerksamkeit. So wird der Moment geadelt durch das Königreich unserer Anwesenheit. Was wir wahrnehmen, dem schenken wir Ewigkeit in der unbegrenzten Ressource, die sich Erinnerung schimpft. Wir nehmen es auf, manövrieren es in unser Inneres und frieren es dort ein, auf dass es für immer erhalten bleibt. Eine Macht, die wir als verstand gesteuerte Wesen, nun einmal besitzen. Nur durch unsere Aufmerksamkeit können wir aus einem bedeutungslosen Moment den Augenblick machen, der besonders hervorgehoben wird, in dem wir ihn einfach wahrnehmen. So ist unser Blick ein kleines Geschenk an diesen Moment. Dieses Schauspiel einer einfachen Natur.
Die Einfachheit aber ist dieses Eine, das diese Sekunde auszeichnet. Das Schlichte, das sich selber als schön klassifiziert. Und so schnell vergangenen es ist, so sehr versuchen wir es zu halten. Vom Strom der Zeiten wegzureißen, auf dass es uns nicht genommen wird und in der Vergangenheit verschwindet. Im Nebel dessen versinkt, was einfach mal gewesen ist. Im Strudel des Nichts, der nach allem Lebenden kommt. Denn auch wenn der Moment an für sich nicht existiert im wörtlichen Sinne, so wird er mit Leben erfüllt in dem wir auch da sind. So bekommt er eine Seele, einen höheren Sinn, den wir mit ihm einfach nur teilen. So ist es ein Wechselspiel der Kräfte. Wir geben ihm etwas und er schenkt uns etwas zurück. Fair, gleichberechtigt und so voller schwerem Sinn.
Wir wenden uns jetzt ab. Widmen uns wieder der schnelleren Welt. Auf dass wir auch da nur Momente, Augenblicke und Sekunden sammeln dürfen. Wir wissen jetzt um das Geschenk, das uns die Sekunde macht. Wir begreifen jetzt um die Macht, die Aufmerksamkeit schenkt. Und vielmehr noch wissen jetzt wir, worauf wir zu achten haben. Nämlich auf das, was verschwindet. Das im Zeiten Strom untergeht. Auf dass wir die Kostbarkeiten eines Lebens in unser Inneres transferieren dürfen. An den Grund unserer Seele. Fischer wir sind, im Meer eines Lebens. Treibende Flosse, auf dem Ozean der Allmöglichkeit. Wir treiben vorbei an dem was uns begegnet. Halten mal hier an, machen mal dort stopp. Und dann und wann adeln wir einen besonderen Moment in die glorreiche Ewigkeit einer Seele.
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