Ich definiere mich nicht nach meinen Followerzahlen. Aufrufen oder Likes als auch Views. Die haben als echten Wert absolut keinen Bestand. Es ist schön anzusehen, wenn etwas gut ankommt und auch honoriert wird, auf egal welche Weise. Aber das echte Leben, das Miteinander des sozialen Umfeldes kann man nicht danach definieren. Wer auf egal welchem sozialen Netzwerk durchstartet, der weiß vielleicht was er tut. Aber um so länger man etwas macht, um so mehr wächst auch die Profession. Ich will damit sagen, man weiß ganz genau was man macht und warum. Aber die Person, das Selbst, das Ich, das wird darüber nicht definiert. Im leichtfertigen Blick von Außen vielleicht. In dem man diese Person bewundert und an jedem ihrer Worte hängt auf Grund der Reichweite, die sie sich vielleicht sogar in einem Jahrzehnt aufgebaut hat. Aber eine Person mit hundert Followern kann mehr Wahrheit sprechen als eine Person mit 1 Millionen Followern. Das lässt aber noch einen Umkehrschluss zu. Wenn eine Person 100 Follower hat und wirklich fundiert Dinge heraushaut, dann sollte es so sein, dass sie mit der Zeit auch an Reichweite gewinnt. So sagt es uns der gesunde Menschenverstand.
Das Problem an der Sache ist die Listung und auch die Keywords in egal welchem Bereich man nun tätig ist, sich übt. Wer immer die reißerischsten Keywords nimmt, wie vielleicht im Moment “Funk” oder “Shurjoka” auf YouTube und das Thema auslutscht, bis es nicht mehr geht, der wird Reichweite generieren, da die Menschen eben gerade danach suchen. Meine nur kurze Meinung ist einfach, dass das Thema irgendwann einfach reicht. Und auch wenn es immer wieder Klicks und Aufrufe generiert, dann finde ich es etwas arm und es zeigt sehr viel des wahren Charakters einer Person hinter dem Content, wenn immer und immer wieder Shurjoka z.B. im Titel eines neuen Videos steht. Am Anfang habe ich mir auch solche Videos angesehen. Aber mittlerweile nicht mehr. Irgendwann ist genug und das Thema ist abgehakt und man muss sich nicht so sehr darauf fokussieren. Aber es ist so, dass einer ein Video macht und hundert andere schicken dann Reactions heraus, in dem sie auf das immer wieder gleiche Video reagieren, da sie auch etwas von dem Kuchen (Das ist jetzt kein ernstgemeintes Wortspiel. 🙂 KuchenTV und Shurjoka 🙂 ist einfach passiert ) abhaben wollen. Und so macht jeder seinen Shurjoka Inhalt, da diese Frau, es mag sein, dass sie etwas leichtfertig mit ihren Aussagen in einer Öffentlichkeit und ihrer Reichweite ist, die das immer wieder provoziert, ich weiß es nicht und will mir auch kein Urteil bilden, gerade das große Thema mit Suchvolumen ist. Ich werde mich in dieser Sache nicht positionieren, sondern habe sie nur teilweise etwas beobachtet und lasse Leben und andere ihr Ding tun. Wenn man älter wird, dann wird man etwas gelassener und lässt sich nicht von so manchem leichtfertigem Umstand mitreißen. Am Ende vergeht jeder Hype und das Vakuum bleibt zurück. So spielt das Leben. Aber wir sind etwas abgeschweift. Mir war nur danach etwas dazu zu schreiben, denn ein Video werde ich ganz sicher nicht dazu machen. So etwas ist nicht mein Thema und ich werde mich nicht in einen YouTube Beef hereinziehen lassen.
Worauf ich eigentlich hinauswollte ist folgender Umstand: Wenn man immer reißerische Themen macht, die gerade gesucht werden, generiert man Traffic auf egal welchem sozialen Netzwerk auch immer. Und jemand, der ganz davon unbetroffen, auch wenn er tiefgründigen und fundierten Content heraushaut, wird niemals solche Aufrufe, Likes, Views, was auch immer, generieren, da er in seiner Nische bleibt. Der unbedarfte Surfer muss jetzt ersteinmal auch betroffen sein von dem Thema dieser Nische, um den entsprechenden Contentcreator zu finden. Und dann mag sein, dass er der Person folgt. Aber entwickelt er sich weiter, dann kann er mit dem Thema der eben genannten Nische vielleicht gar nichts mehr anfangen und geht in seinem sozialen Netzwerk einfach weiter. Vielleicht unfollowed er dann, unsubscribed, da ihn die Themen des Creators nicht mehr interessieren und er sie nicht dauernd in seinem Feed haben will. Deswegen ist es toll, wenn man sich spezialisiert auf einen Bereich und es da zur Perfektion bringt. Aber will man Erfolg haben, dann darf man sich nicht vollkommen spezialisieren. Für mich persönlich wäre das auch einfach sehr eintönig und langweilig. Das wäre dann wie mein 37,5 Hauptjob, wenn ich am Fließband stände. Immer das Gleiche, weil es eben mein Thema ist. Ich brauche im Job, wie auch in meinem Creator Handwerk, was ich ja nur hobbymäßig betreibe, immer wieder Abwechslung. Denn die Eintönigkeit tötet ganz einfach Kreativität.
Deswegen sagt Reichweite vielleicht doch etwas über das KnowHow und den Horizont eines Creators aus. Macht er stur sein Ding, ohne jemals sich von der ihn umgebenden Welt beeinflussen lassen, oder sieht er die weite Welt mit offenen Augen? Was wiederum nicht heißt, dass man jedem Hype folgen muss. Aber Neuerungen sollte man schon ausprobieren und immer wieder Up to Date sein. Es muss sich die Waage halten aus gleichem Content mit leichter Variation und gänzlich neuem Bereich, den man vielleicht auch nur phasenweise ausprobiert.