Wir vereinsamen, mit Menschen um uns herum. Da wir oft an uns selber schwer tragen und es nur mit uns alleine ausmachen. Wir teilen die schweren Momente mit niemanden und boxen uns selber dadurch. Das macht uns auf einer Seite stärker, aber auch einsamer im Gesamten betrachtet. Sicher, haben wir die Momente, wo wir wie ein jeder sein dürfen. Und doch erinnert dies nur an das gekünstelte Theaterstück auf der Bühne des Lebens. Für wen wir dieses Schauspiel aufführen, wissen wir im Grunde nicht. Wahrscheinlich mehr für uns selber, damit wir glauben dürfen, dass noch alles ok ist. Da es das aber nicht ist, ist diese Farce dazu gedacht irgendwann auseinanderzubrechen und uns mit nichts als leeren Händen da zu lassen. Solange dieses Kartenhaus aber nur wackelt und nicht zusammenbricht, dürfen wir uns noch in Sicherheit wiegen.
Man braucht Freunde, das weiß jeder Mensch auf dieser Erde. Wesen, bei denen man ganz man selbst sein darf. Das befreit die Seele und erleichtert die Schwere dessen was man tragen muss. Aber Freunde haben nicht immer Zeit. Und das normale Leben sperrt einen oft ein. Man muss leisten und schaffen und auf die eigene Gesundheit nimmt keiner Rücksicht. Erst wenn man ausfällt wird gefragt, warum man denn nicht früher etwas gesagt habe. Dafür ist für schwächelndes Selbst in dieser Leistungsgesellschaft kein Platz. Kein Platz für Fehler, kein Platz für Freiräume bei all der Leistung, die man erbringen muss.
Und so halten wir uns am Leisten, am Erschaffen, an der Produktivität unseres Selbst als Teil dieser Gesellschaft. Denn es wird von uns erwartet, dass wir immer unser Bestes geben. Es ist so verinnerlicht, dass wir es unbewusst auch von uns selber fordern. Und können wir dann irgendwann einfach nicht mehr, so bricht eine Welt zusammen und lässt uns mit leeren Händen zurück.
Da wir aber mit niemandem reden, wie es uns wirklich innerlich geht, vereinsamen wir immer mehr. Wir sind es gewohnt und beschweren uns im Grunde nicht. Aber richtig ist was anderes. Das sei einfach mal gesagt.