Wir fressen, wir saufen und wir steigen auf in die Sphären der eigenen Unendlichkeit

Fleischmasse, die sich bewegt. Elektrische Funken, die über interne Bahnen geschickt werden und in eigener Gesetzmäßigkeit mal hier etwas aktivieren oder dort anregen, auf dass eine Sehne zuckt, ein Muskel sich zusammenzieht. Weiterentwickelte Tiere, die sich selber preisen auf Grund von der Entwicklung eben eines, der Intelligenz. Mit eben jenem sehen sie sich als Meister der Natur, heben sich von der instinktgesteuerten Natur ab.
Ob mit Recht oder auch Unrecht? Es sei einmal dahin gestellt.

Guckt man sich die Elite der Menschheit an, so steht dies außer Frage. Die Wissenden, die sich über die Forschung und Weiterentwicklung der Menschheit den Kopf zerbrechen. Wo gehen wir hin? Welche Richtung hat die Menschheit eingeschlagen? Wann wird die künstliche Intelligenz uns naturgegebene überflügeln? Was kommt nach dem Siegeszug der Smartphones?

Aber ich arbeite im Einzelhandel und ich sehe tagein und tagaus auch die andere Seite der Medaille. Natürlich gibt es da die Kunden, die nur im Essen so schlemmen und jeden Tag die überfüllten Einkaufswagen an die Kasse schicken. Immer das frischeste. Das billigste. Das Neueste. Das muss es sein. Geld spielt da keine Rolle. Wenn der Einkauf nen 100er kostet, dann ist das nun mal so. Und steht man dann alle drei Tage an der Kasse im Discounter, dann zeichnet sich das in passender Leibesfülle ab. Die Kinder werden artgerecht zum (Fr)essen erzogen und sehen im Nachwuchs eben auch passend aus. Muss der Mensch sich keiner Gefahr in der Natur aus Überleben und Jäger und Sammler mehr stellen, dann lässt er sich halt hernieder. Und welche Befriedigung bleibt da auch noch als das reine Essen?
Im Grunde muss man das jetzt nicht gutheißen und die Elite der menschlichen Entwicklung ist es auch nicht. Aber was solls…
Kommen wir zur nächsten Sparte. Den allseits bekannten Alkis.
Alkohol wird jeden Tag gekauft. Der hochprozentige Schnaps oder Wodka. Und das ist nicht nur der Versoffene von der Ecke, nein das ist ein jedermann, der auch die 12 Dosen Bier jeden Tag kauft. Dazu noch Zigaretten zu Massen und die Selbstvergiftung findet ihren eigenen Höhepunkt. Und das jeden lieben Tag. Man riecht schon wie ein Aschenbecher, die rote Nase,
Gesichtsfarbe, die verquollene Haut. Der Mensch scheint nicht in den Spiegel zu gucken oder es ist ihm egal, wohin er sich bewegt. Hauptsache er kann sich jeden lieben Tag betäuben, das Leben an für sich scheint da schon nicht mehr zu reichen. Alkohol und Glotze an, daneben der noch vorn Fett triefende Burger, so rundet sich das Bild ab. Abends der Alkohol zum Abschalten, morgens der Kaffee der Energydrink zum Wachwerden. Das Tagein und Tagaus. Die Glotze, die einen betäubt, den Verstand einschläfert. Gespräche? Wozu? Die Whatsapp Nachricht muss reichen. Raus an die Natur? Nein virtual reality muss her, sofern man sie sich neben Alkohol und Fress Konsum noch leisten kann.

Ich persönlich sehe jeden Tag ein Bild, das ich auf keinen Fall gutheiße und das mich sehr am Menschen zweifeln lässt. Wir sind die Spitze der Entwicklung, der Evolution. Und dann verkommen wir so? Ist das unsere Zukunft? Oder ist das nur die Langeweile? Das Fehlen von richtigen Zielen und dem Sinn für ein Leben? Die höhergestellte Aufgabe?

Als suchtgesteuerter Konsument verlangt der Alltagsmensch, dass ihm das von alleine präsentiert wird. Dass er sich selber auf die Suche nach Sinn und Aufgabe machen muss, soweit denkt er nicht und es reicht auch keine Motivation in einer Zeit, wo man noch nicht mal selber denken muss, denn jede Antwort ist direkt und sofort greifbar über das Internet/Smartphone.

Ja, das ist der Wohlstand, in dem wir uns bewegen. Das Ziel von Millionen Jahren Entwicklung. Wir haben zwar eine freie Seele, aber sie hat und darf nie atmen. Sie wird einfach betäubt. Und spinnt die Psyche rum, kommen die Psychopharmaka auch noch dazu. Solange, bis das Schaf einfach brav bleibt und naiv doof durch die Konsumindustrie versklavt bleibt und jedwedes bisschen verdientes Geld wieder der Wirtschaft in den Rachen steckt.

Das ist ein schwarzes Bild. Pechschwarz, um es so zu sagen. Kein bisschen rosig. Die eine Hälfte oder sogar 2/3 betäubt sich. Und ein drittel teilt sich auf in entfaltende Künstler, weiterentwickelnde Geister und die großen Gehirne, die die Welt weiter bringen. Aber der Masse, der ist es egal, was weiter passiert. Sie steuert einfach weiter, blind und ohne Gegenwehr auf den Abgrund zu. Auf dem Weg zerstört sie sich den Körper. Und obwohl sie jetzt alt werden könnte wegen dem Stand der Medizin, wird sie es nicht, weil sie mit den leichten Drogen nicht umgehen kann.

Aber wenn wir einen bestimmten Wissensstand erreicht haben, dann verurteilt man nicht mehr. Wie könnte man, wenn man es verstehen kann? Man heißt es nicht gut, aber man lässt geschehen. Dagegen tun kann man sowieso nichts. Jeder Mensch hat die Freiheit der eigenen Entscheidung. Auch wenn er sie nie ganz auskostet, da er lieber fremdbestimmt lebt. Und wenn der Mensch nun betäubt durch die Gegend eiert, so tut er dies aus eigener Entscheidung. Auch, weil er es nicht besser weiß. Dann wäre die Aufgabe eines freien Geistes, so wie ich mich sehe, diese Menschen aufzuwecken. Aber ich weiß ebenso, dass die es gar nicht wollen. Sie fühlen sich wohl, so wie es ist. Sie wollen nicht aufwachen. Sie wollen schlafen, sie wollen vegetieren. Da es das bequemste ist, das Einfachste, das Leichteste und es keine Arbeit für den Geist bedeutet. Man kann niemanden aufwecken, der es nicht will. Niemanden erleuchten, der kein Interesse daran hat. Ein Aha Erlebnis kommt nur durch die eigene Suche, die das Mehr sucht, was der Masse versperrt bleibt. Die verlorene Seele, die aus der bekannten Matrix erwacht und hilflos nach alten Regeln sucht, nur um zu erkennen, wie blind sie bisher gelebt hat. Und danach dann baut sich Wissen und Möglichkeit neu auf. Aber man muss freiwillig diesen Weg beschreiten. Aus Neugier. Unzufriedenheit, dem fragenden Geist, sich auf die Suche nach dem Mehr im Leben machen. Und was man dann findet, das kann einem kein anderer Mensch beantworten. Denn man befindet sich auf dem eigenen Pfad der Bestimmung, Schicksal, Vorsehung. Man ist auf dem Weg man ganz Selbst zu werden. Sich ganz zu erfüllen. Sich über das bisherige Leben zu erheben. Um jemand Neueres zu werden.

Und es mag sein, dass man das Fliegen lernen wird. Und sich in die Lüfte der unendlichen Möglichkeiten erheben wird um sich immer wieder neu zu entdecken und zu erschaffen. So wie es nur der freie Geist, die freie Seele vermag.

Aber für alles benötigt es den ersten Schritt. Die Ahnung, das etwas nicht stimmt, wie es läuft. Dass es so nicht sein muss. So betäubt, so versklavt, so eingesperrt, so blind, so ohne Ziel und Weg. Dass hier etwas ganz und gar falsch läuft. Man nicht auf dem Weg der eigenen Entfaltung ist.

Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt. Christian Friedrich Hebbel
Ungläubigen die Wahrheit preisen, heißt Blinden schöne Dirnen weisen. Andreas Gryphius
Mit diesen zwei Zitaten verabschiede ich mich für diesmal und überlasse Sie ihren eigenen Gedanken zum Thema. Wenn Sie mögen, schicken Sie sie mir in die Kommentare. Ich würde mich freuen.

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