Was ist Wissen? Eine Frage, die an für sich Non Sens bildet. Denn darauf können Sie nur mit eben wieder Wissen antworten.
Man kann aber ein Wesen von etwas, nicht eben durch das Wesen selber wieder erklären. Man kann es nur benutzen, um es so verstehen zu können. Und genau das wiederum ist eigentlich Philosophie. Ich verdreh Sinn so weit, dass es ein Problem aufzeigt, dass ich dadurch erst den Hintergrund und Neues verstehe. Denn Probleme haben die Eigenschaft, dass einmal erkannt, sie nicht alleine stehen können. Was wiederum zu Denken führt, dass Parallelen zieht und Wesenszüge von wieder vollkommen Anderen beleuchten und verstehen kann.Aber, wie vorher gesagt, ist für das Verstehen eines Problemes, nicht das Wissen darum von Nöten. Es ist hilfreich und eine Plattform für Weiterentwicklung.
Ja, wir unterscheiden Wahrnehmung und Wissen.
Denn nehme ich etwas wahr, so weiß ich zwar dass etwas da ist, aber es ist die bloße Existenz des Gegenstandes, die ich aufgenommen habe. Ich muss noch immer kein Wissen von eben jenem Gegenstand besitzen. Zur Wahrnehmung kommt jetzt die Beobachtung dazu. Was Beobachtung ist? Das bloße Betrachten von eben jenem Gegenstand. Ich sehe, wie er sich in Nähe von bereits Bekanntem verhält. Ich erkenne durch den Vergleich mit bereits Gewusstem, was ihn unterscheidet oder auch gleich macht. Dadurch bestimme ich seine Eigenschaften. Das wiederum erweitert mein Wissen, um einen Teil des Verständnisses eben diesen Objektes. Ich weiß also jetzt um seine Existenz und gewisse Eigenschaften. Aber, mein Wissen beruht nur auf dem, was ich bis jetzt gesehen habe. Ich schlussfolgere weiter und versuche Thesen aufzustellen, die ich dann ausprobiere. So kann ich gezielte Situationen heraufbeschwören, die eben dieses Objekt auf die Probe stellen. So kann ich es abgrenzen von Dingen, die ich bereits kenne.
Warum wir diesen theoretischen Weg gefolgt sind? Ich wollte ganz simpel an einem kleinen Beispiel zeigen, dass Wissen sich selber aufbaut. Aufeinander aufbaut und voneinander abhängt. Dafür mussten wir einen kleinen Exkurs über das Verstehen machen.
So, Sie haben die Eigenschaften des Objektes bestimmt und verstanden. Da endet es für Sie, wenn Sie kein Wissen besitzen. Was für Wissen? Datenbanken, Bibliotheken, Bücher oder was auch immer noch kommen mag. Sie müssten jetzt, um dem Weg weiter folgen zu können, auf eben solches abgespeichertes Wissen zugreifen. Sei es, in ihrem Verstand oder auch von Anderen festgehalten. Benutzen Sie jetzt dieses Wissen, so entwickeln Sie Ihr eigenes Verstehen weiter, auf der Grundlage von Anderem und der stillen Akzeptanz, dass es richtig ist.
Nun, warum Sie das tun?
Andere glauben es auch. Vielleicht sogar eine ganze Menschheit. Sie akzeptiert, gibt weiter und es ist wie ein ungeschriebenes Gesetz.
Aber was wäre, wenn das Wissen falsch wäre. Wenn die Ideen, Schriften, die Sie zur Weiterentwicklung und verstehen des neuen Objektes benutzen, gar nicht richtig wären? Dann würde sich neues Wissen bilden, dass je nach gravierender Erkenntnis, auch eine breite Masse erreicht. Und diese Masse entwickelt jetzt immer weiter. So, dass auf Grund nur eines vielleicht falschen Fehlers, sich eine ganze Menschheit irrt?
Was wissen Sie?
Auf diese Frage würden Sie als erstes mir einer Formel, sehr wahrscheinlich, antworten, da Mathematik sich immer selber begründet. Sagen wir einfach 1+1=2.
Ja, ich würde Ihnen zustimmen. Denn wir haben die gleichen Schulen besucht, das gleiche Wissen und die gleichen Grundsätze erlangt.
Aber, diese Formel oben z.B., folgt einer Gesetzmäßigkeit, die einfach von Menschen festgelegt wurde. Sie wurde vorgegeben, damit wir von einem gleichen Nenner aus kommunizieren und auch verstehen können.
Drehen wir es einfach um.
Ich nehme Ihnen jetzt alles Wissen. Rein hypothetisch gesprochen natürlich. Sie verlieren Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen. Einfach alles, nehme ich Ihnen in genau dieser Sekunde.
Das Ergebnis?
Sie wissen nichts.
Sie wissen nicht, wer Sie sind. Sie wissen nicht, wie Sie heißen. Sie wissen nicht, welcher Spezies Sie angehören. Und viel gravierender, Sie wissen nicht, was Sie nicht wissen und dass Sie es nicht wissen. Auf sich alleine gestellt, würden Sie also nicht das Wissen der anderen Menschen suchen, um die Sie nicht wissen, sondern alleine versuchen zu verstehen und zu begreifen. Dadurch bekommen Sie wiederum Wissen, dass die Menschen um Sie herum, von denen Sie nicht wissen, vielleicht gar nicht besitzen? Es fehlt Ihnen natürlich an Kommunikation, an Austausch und der Möglichkeit, weiter zu geben. Aber es ist möglich, dass Sie genau das gleiche Wissen, wie die Menschheit, deren Teil Sie in dem Moment ja nicht wären, erlangen. Sie wissen, dass Sie etwas werfen können und es hinfallen wird. Warum, das werden Sie sich anders erklären. Je nachdem was Sie beobachten, werden Sie vielleicht denken, dass die Sonne ein Gott ist? Und er Ihnen wohl gesinnt darauf reagiert?
Ja, wir ständen zum Teil am Anfang unserer Evolution. Und würde sich aus Ihnen, z.B. ein ganzes Geschlecht entwickeln, auf einer anderen Erde, die aber den gleichen Gesetzen folgt, was für ein Wissen würde daraus erwachsen?
Regeln wären anders, Formeln und Begriffe auch. Aber die Grundsätze? Sagen wir Schwerkraft? Die rein praktische Schwerkraft? Denn die Erklärung darum folgt schon wieder nur unseren Formeln. In Ihrem Geschlecht würde man es sich anders erklären. Nicht unbedingt falsch. Denn wären Sie vielleicht in einem Bereich weiter entwickelt, so müsste unsere Spezies von Ihnen lernen.
Die Möglichkeiten etwas erklären zu können, hängen auch immer vom Geist ab. Was heißt, erschafft er sich selber Grenzen, die er nicht übertreten darf, sei es unterbewusst oder als geschriebene Regel einer Mathematik, so wird er ein Problem, einen Umstand, immer nur im Rahmen von eben dem Möglichen erklären können.
Was also ist Wissen?
Erfahrung, Beobachtung, die nur auf dem aufbaut, was wir schon beobachtet haben. Es sind Gedankenmuster, die den Funken unseres Gehirnes entspringen und sich selber bewahrheiten. Und in der Bewahrheitung auch immer nur etwas zulassen, was das Bisherige schon erklärt hat. Also steht am Anfang immer nur eine einzelne Idee. Diese Idee ist wie der Samen einer Blume, aus der sich ein Baum in die Höhe reckt. Was daraus erwächst, das entwickelt sich weiter. Was sich weiter entwickelt, das wir angenommen. Vom Umfeld, dass darin eine Wahrheit erkennt anhand dessen, was es selber schon begriffen hat. So bildet sich Wissen, dass dann auch abgespeichert wird. Und in den Köpfen der Anderen um einen drumherum weiterentwickelt wird. Aber ist diese einzelne Idee ganz am Anfang, falsch, was dann? Dann ist alles, was darauf aufbaut, es ebenso. Und alles würden es trotzdem glauben.
Sie kennen das größte Beispiel unserer Geschichte?
Die Erde ist eine Scheibe. Bis man im Wachstum der Möglichkeiten erkannte, dass sie es nicht ist, sondern eine Kugel.
Aber was, wenn auch das nicht die Wahrheit wäre?
Was, wenn wir einfach den Schlenker zu meinem Artikel über Realität ziehen würden?
Was, wenn wir reine Energie wären, die nur durch unser Bewusstsein einen Körper in der Wahrnehmung besäße? Dann wäre auch eine Welt nicht existent. Dann gäbe es eine Kugel gar nicht. Dann wären alle Regeln, alle Gesetze, alles, was wir uns erschaffen haben, etwas was wir glauben und auch Wissen. Aber, für den, der mehr wüsste, wäre es falsch. Und dennoch wäre es unser Wissen.
Wenn ich jetzt also die Überschrift meines Artikel nehme:
„Wissen, gibt es nicht.“
Dann habe ich eigentlich schon fast Recht? Denn einer Gesetzmäßigkeit, einer Regel, einer Formel, liegt immer zu Grunde, dass sie bewiesen werden muss. Und das unter jeden Umständen und Zusammenhängen. Das ist der Sinn von Experimenten. 1000 an Versuchsreihen, die durchgeführt werden, nur um eine Regeln zu untermauern. Aber wenn Wissen so sehr den Bestimmungen und auch der eigenen Weiterentwicklung unterliegt und ebenso in anderer Sichtweise vollkommen umgewälzt und für nichtig erklärt werden kann, … Ja, ist Wissen dann überhaupt noch eine Größe, die wir benutzen dürfen? Ist es nicht viel mehr nur ein Begriff wie Wahrheit, die ebenso ganz einfach widerlegt werden kann und nur der eigenen Deutung unterliegt?
Wissen, als Fundament?
Das ist der abschließende Gedanke für den Artikel. Ein Fundament, das austauschbar ist, kann ein Gebäude zum Einsturz bringen. Wollen wir also wirklich an allen Grundsätzen uns ausprobieren? Wirklich alles hinterfragen? Aber widmen wir uns dem, was sich Wahrheit schimpft, die vielmehr sich im Wandel der Erkenntnis befindet, also nie eine Größe oder Grundlage sein kann, so erkennen wir, dass Wahrheit nie mehr als nur ein Weg ist. Es gilt nicht sie zu finde, sondern sie zu suchen, wo immer wir es können.