Die Wüste der Einsamkeit

Der Sand der verlorenen Seelen wird durch den Wind der Allmöglichkeit in alle Richtungen geblasen. Die Ruinen versunkener Erinnerungen manifestieren sich als Mahnmal neben der willkürlichen Macht des Staubes. Die Wüste schickt ihre Hitze des unablässlichen Feuers einer vergangenen Leidenschaft in die Weite hinaus. Vereinzelt wandern Lebewesen als Erinnerung umher. Bringen monoton die Gleichgültigkeit zum Ausdruck. Der Skorpion richtet seinen Giftstachel in Selbstaufopferung rein gegen sich selber. Die Geier, sie fressen ihr eigenes Fleisch. Die Hyänen der eigenen Verdammung fressen die leichten Opfer jeder Hoffnung. So friert der wilde Wind jedes Lebewesen in die Vergänglichkeit ein.

Zur Nacht aber kommt die Kälte des toten Herzens zum Ausdruck. In der Dunkelheit des Schwarz kann sich jede Hoffnung vor den Jäger des Tages verstecken. Erfrierend aber in der Eiseskälte, krümmt es sich zusammen. Bangend aber, ob es den Tag jemals wieder erleben wird.

Zum Tage die Jagd, zur Nacht die alles erdrückende Kälte. So ist jedes Lebewesen eingezwängt in die Muster dieser fremden Umgebung, die jedes Stückchen an aufkeimenden Leben einfach zerfressen will. Eine menschenfeindliche Umgebung, und doch ist sie in übertragenem Sinne, der Ort manch innerlicher Wüste. Ein Hort, in dem die menschenfressenden Dämonen ihr Werk tun dürfen. Zerfleischen und verdammen, was sich an aufkeimender Blüte erheben will. So sehen wir das Mahnmal zerstörter Hoffnungen im Blick in die Weite.

Der Boden selbst, er trägt die Adern eines schnellen Todes. Die Äste des vertrockneten Lebens, sie recken ihre Arme in den Himmel. Nicht aus Hoffnung. Rein als Erinnerung an etwas, was sie einmal geglaubt haben und erstarrt in der Bewegung in die Vergangenheit einer Zukunft tragen.

Die Sonne am Himmel, sie schickt ihren alles verbrennenden Odem zur Erde. Was einst Leben schenkte, Wärme und Hochgefühl produzierte, das nur ist hier ein Mittel der Zerstörung. Das sich niemals etwas erheben kann, was grünendes Leben schenken kann. Und so golden die Farben auch erscheinen, sie blenden nur ein Inneres, das das selbstgewählte Gefängnis so nur niemals verlassen kann. Und in der Schwäche dieser Wüste auch niemals wirklich will. Denn das Zeichen jedes Lebens, das Vergängliche, hier ist es einzig Nutzen und Ziel. Das Augenmerk, auf das sich alleine der Blick richten will.

So gibt es nichts mehr. Kein Tod, kein dauerndes Leben. Nur die Hölle des Zerstörens, die dem freien Leben ihren Sinn neidet. Was sich so schwarz zeichnet, im groben Antlitz des Verfalls, das nur ist die Statue einer Kunst, die das Obszöne, das Groteske paart und aneinander reiht. Dass in der Farbe des Schwarz die eigene Vergänglichkeit ins Zentrum manövriert. Dass nicht vergisst, was das Aufgeben Dir alles nehmen und wie es zur Hölle schicken kann. Dem Ort ist die Intention rein egal. Er existiert auch ohne Sinn als auch Ziel nur weiter fort. Die reine, die kleine, die Wüste der Einsamkeit.

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