Richtig Schreiben lernen – Handwerk Schriftstellerei

Wie man richtig schreiben lernt? Wie man Wörter findet, sie so aneinander reiht, dass sich für den Leser ein Traum erschafft? Ein Moment, ein Erlebnis, in den er eintauchen kann, mitfühlen und fiebern kann? Widmen wir uns diesem Thema, dass augenscheinlich einher geht mit der Schriftstellerei.

Das Schreiben

Natürlich ist es eine Grundlage, um richtige Texte verfassen zu können. Die richtigen Formulierungen finden, einen Ausdruck manchesmal, der einen ganzen Beisatz ersetzen kann. Aber im Kern ist es nicht das Schreiben, was Sie lernen wollen. Sie brauchen nur einen größeren Wortschatz, an dem Sie sich bedienen können und so auch gekonnt Redewendungen und Phrasen einschieben können, die verprellen, ironische Züge führen oder anlocken.

Schreiben lernen

Als erstes der Wortschatz. Nun, einfach ausgedrückt, hilft da nur das Lesen. Um so mehr Sie lesen, um so mehr lernen Sie. Mehr Formulierungen und mehr Redewendungen, die Sie irgendwann benutzen können. Denn wenn auch Schriftstellerei bei uns in den deutschen Landen nicht wirklich als Beruf mit Ausbildung anerkannt wird, so ist er das doch. Sie werden etwas studieren müssen. An erster Stelle einfach nur Bücher. Das was Ihnen liegt. Romane, Kurzgeschichten oder Sachbücher. Gucken Sie sich einfach ab, wie der jeweilige Autor es schafft, Sie in die entsprechende Gefühlslage zu versetzen. Damit vergrößern Sie einfach den Fundus, auf den Sie zugreifen können. Es ist doch etwas nervig, wenn Sie z.B. bei jeder Zeile überlegen müssen, wie Sie etwas ausdrücken wollen, da sich die Wörter einfach nicht finden lassen. Und das, wo Sie noch unendliche Zeilen vor sich haben.

Als nächstes die Schreibe. Die müssen Sie ebenso lernen und trainieren. Schreiben können Sie ganz sicher schon, ohne Zweifel. Aber ich vermute Sie wollen über ein Level hinaus, a là , “Erst machte ich das und dann das und das.” Und dabei hilft Ihnen ganz einfach nur die Praxis. Schreiben Sie, was immer Sie wollen. Was, spielt im Endeffekt keine Rolle. Den letzten Feinschliff für meine Schreibe habe ich durch das Bloggen bekommen. Aber ein wichtiger Hinweis. Es geht nicht darum, Ihre Schreibe zu verändern, sondern fein zu schleifen. Sie schreiben, wie jeder Mensch, auf eine ganz spezielle eigene Weise. Vielleicht so, wie Sie denken, ich weiss es nicht. Und das ist dann auch Ihr Stil. Sie müssen nicht verkrampft versuchen, einen Hohlbein, eine Anne Rice, einen Stephen King zu kopieren, da die ja augenscheinlich Erfolg haben. Sie brauchen Ihre eigene Spur. Und ich behaupte, die haben Sie schon längst. In sich, versteckt, noch als Rohmaterial und ungeschliffen. Das gilt es zu fördern und ans Tageslicht zu transportieren. “Learning by Doeing”, so heisst es doch so schön. Aber erwarten Sie nicht zu viel von sich. “Was kommt, das kommt, und versucht man es zu beschleunigen, so verschwindet es manchesmal wieder und man gibt auf.”

Der dritte Teil, befindet sich außerhalb von der Praxis. Wie auch in jeder anderen Ausbildung, brauchen Sie Theorie. Trocken und schwer zu verdauen. Dabei spielt es mal wieder keine Rolle, woher Sie die bekommen. Ob durchs Internet, Bücher oder auch ganze Fernkurse. Sie müssen lernen, was alles möglich ist, um sich ganz und gar richtig bedienen zu können. Rahmenbedingungen für die einzelnen Stile lernen, um wissentlich wieder dagegen zu verstoßen oder ihnen brav zu folgen. Sie brauchen ganz einfach ein Repertoire für Ihren Verstand um auch außerhalb des Schreibens selber zu entdecken, was Sie können, falsch machen oder auch richtig. Aber seien Sie nicht zu streng. Letztendlich sind es die Leser, die Sie bewerten und nicht Sie selber.

Die Praxis

Mein Weg verlief ähnlich, deswegen kann ich Ihnen das so beschreiben. Ich habe als Jungspund immer nach der Schule in der Bücherei gesessen und die Werke verschlungen von Stephen King und allerlei Anderen, deren Namen ich leider nicht mehr weiss. Später immer mehr Bücher, bis jetzt, wo ich immer noch lese und sie gleichermaßen verschlinge, wie auch damals.

Im ganz jungen Alter habe ich auch schon eine Geschichte geschrieben. Auf der Schreibmaschine, einen Computer hatte ich noch nicht zur Hand. Lange Zeit habe ich dann nichts mehr geschrieben.

Eine Anekdote noch, die ich Ihnen gerne mitgebe. Bis zur zehnten Klasse, hatte ich immer eine 3 – 4 im Deutschunterricht unter meinen Arbeiten stehen. In der zehnten Klasse war es dann so weit. Deutsch brach mir das Genick. Ich sollte nicht versetzt werden, da ich eine 5 in Deutsch und ich meine in Mathematik hatte. Ich war aber zur Nachprüfung zugelassen. Und so wurde ich in so einem Sommerkurs angemeldet, um die bestehen zu können. Mein Fach für die Prüfung war Deutsch. Und so musste ich die Sommerferien trotzdem in einer anderen Schule verbringen, mit nichts als Deutschunterricht. Das Ende vom Lied? Ich bestand die Nachprüfung mit wehenden Fahnen. Und von da an hatte ich immer meine eins unter den Arbeiten stehen. So seltsam kann es laufen. Meine Vermutung war, dass es die Lehrerin in diesem Nachhilfeunterricht war, die mich motivierte, daran wirklich zu arbeiten. Sie war etwas jünger und in meinen jugendlichen Träumen verliebte ich mich in sie. Wiedergesehen habe ich sie natürlich nie. Aber wie sagt man so schön? Nur das Ergebnis zählt.

Jahrelang habe ich dann nichts mehr geschrieben. Als ich beim Bund war und sehr viel Muße hatte, fing ich wieder mit dem Lesen an und nahm mir wirklich Papier in die Hand, um eine eigene Geschichte zu schreiben. Azralot hat dort seinen Ursprung. Mein Hauptmann bekräftigte mich, niemals aufzuhören, bot sich als Lektor an, wenn es dann irgendwann so weit sein sollte. Ich verließ den Bund und auch das Schreiben wieder. Hochzeit, Geburt meines Kindes und viel anderlei Terror, der mich abseits meiner eigenen Bahnen schmiss. Im Endeffekt nahm ich knapp 7 Jahre keinen Stift mehr in die Hand. Irgendwann fing ich dann mit dem Bloggen an. Mit allerlei verrückten Gedanken um das schnelle Geld und verirrte mich auch da wieder. Wir Menschen halt, so wandelbar und wechselhaft. Nebenher arbeitete ich einen Fernkurs durch, der sich mit der Schriftstellerei befasste. Ich hatte mich vorher in Träumerei mal angemeldet, es dann doch nicht gemacht. Nun, die Hefte hatte ich noch. Und Jahre später, nach dem eigentlichen Kurs, arbeitete ich sie durch.

Nun, bis dato lief es dann. Ich verfasste jede Menge Kurzgeschichten und moderne Gedichte, wie ich sie nenne, die ich alle noch auf meine Seite stelle. Aber die Geschichte von damals wuchs weiter. Ich trug sie seit sieben Jahren mit mir herum und wusste um den Ablauf.

Was mich davon abhielt sie weiterzuschreiben? Es war eine Angst, dass ich es nicht mehr könne. Dass ich dafür nicht geschaffen sei, obwohl ich eigentlich nichts anderes wollte. Dass mir das Talent von damals verloren gegangen sei. Nun, irgendwann tat ich es doch. Aber ich fing neu an und es wurde besser, viel besser, als ich es damals gekonnt hatte. Trotzdem frisst auch jetzt der Zweifel an einem, jedesmal, bevor ich den Stift in die Hand nehme. Die Geschichte hat sich verändert, weiterentwickelt und ist vollkommen anders geworden, als ich es mir damals gedacht hätte. Nur die Grundidee von damals, die ist noch vorhanden.

Das Ende vom Lied? Selbst wenn man fürs Schreiben begabt ist, es sich wünscht, so heisst das noch lange nicht, dass man es auch wirklich macht. Zu viele Zweifel, zu viel Alltag, der einem sagt, dass es nur eine Träumerei ist.

Fazit

Sie sehen, welche Umwege, alles gehen kann. Selten läuft es so, wie wir es wollen, selten glatt. Wenn sie sich auf die Schriftstellerei einlassen, so sollten Sie wissen, dass Sie sich auf einen Traum einlassen. Etwas, dass im Grunde ohne Grundlage ist. Eine Träumerei, die selten zum Erfolg führt. Ist Ihnen das egal, wollen Sie es trotzdem, so begrüße ich Sie auf den Irrwegen, die Sie noch gehen werden. Meine Glückwünsche begleiten Sie.

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