Wenn ich bluten kann […]

Wenn ich bluten kann, dann nur mit dem Strom des Herzens.
Wenn ich weinen kann, dann sind es die Bäche der Gefühle.
Wenn ich schreien kann, so ist es das Innerste Schweigen das spricht.
Wenn ich schreiben kann, so fließt, was bilden will.

Des Innern Kraft ist des Trubels Gefängnis.
Dem einem Verständnis, dem Anderm Verwirrung.
Denn nicht verstehend kann man begreifen,
was des Verstandes Sprache in grauer Welt nur niemals ist.

Wenn ich sprechen kann, so weiß ich um die Worte.
Wenn ich finden kann, so weiß ich um ewige Suche.
Wenn ich vermissen kann, so hat ich es einstmals im klammerndem Griff.
Wenn ich halten kann, so weiß ich um das was ich einstmals verlor.

Denn zu Finden ist niemals das Eine,
was suchend wir immer begehren.
Denn wie kann des Vogels Freiheit,
im Jemals nur des Käfigs gebunden werden?

Wenn ich hassen kann, so weiß ich um die Liebe.
Wenn ich lieben kann, so weiß um den Hass.
Wenn ich begehre, so fühle ich die Leidenschaft.
Wenn ich flüstere, so weiß ich um den wahren Klang der Stille.

Im Manchmal, da ist`s des nicht gesprochen Wortes,
der verschwiegenen Sätze,
ein Mehr an Wert,
als der schreienden Zeilen.

Wenn ich kann, so weiß ich.
Wenn ich suche, so finde ich.
Aber wenn ich weiß, so findet es mich nicht.

Es ist die Freiheit, die wir lieben.
Die Liebe, die wir suchen.
Die Suche, die uns antreibt.
Das Treiben, das uns leben lässt.

Ein Kreislauf, der im Niemals nur endet.
Erst im Wann wenn aus dem leben ein lieben wird.
So ist`s mit der Suche, nicht wie mit dem Finden.
Kein Ziel, kein Ende,

Nur der Anfang, zum Schein der Ewigkeit,
in einer Sekunde, des einen Gefühles.
Tausend Worte,
tausend Zeilen,

nur eine Ahnung.

Wenn ich bluten kann, dann schlägt das Herz.
Und ein schlagendes Herz, das kann nur lieben.
Drum ist die Wunde nicht das Problem,
nur das Eine, das nicht heilend sich finden will.

Das Eine,
Das Alle,
im Jetzt des Nimmermehr,
in Sekunden nur geboren.

Gefrorene Sekunden,
Momente der tiefsten Innigkeit,
die sprechend und schweigend in Gesten ohne der Worte,
das Eine im Allen besiegelt.

Des Blickes Schau,
in Zukunft oft erwünscht,
ist des Gegenwarts loderndes Feuer,
der Nacht weit mehr als nur ein Traum.

Erfüllung, nicht im Irgendwann,
Vollendung, das nur ja.
Wer des Wartens sich verschuldet,
den begrüßt im Manchmal auch die Belohnung.

Aber manchmal, da ist Erfüllung im Nebenan,
im Blick, im Wort, direkt daran.
Nicht zu finden, nicht zu suchen,
nur zu … lieben.

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